BFiT - Endbericht, Berechnung der wirtschaftlich günstigsten Variante zur Nutzung von Biogasanlagen nach Auslaufen der Ökostromförderung

Philipp Novakovits, Richard Zweiler, Bernhard Mahlberg, Bernhard Stürmer, Michael Harasek, Martin Miltner, Karl Puchas, Alexander Luidolt

Abstract

Als richtungsweisend kann dieser Auftrag der steiermärkischen Landesregierung, der Energienetze Steiermark AG und der steirischen Landwirtschaftskammer an das BiGa-Net bezeichnet werden. Erstmals wurden systematisch auf Basis der letzten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich Biogas und Biogasnutzung alle steirischen Biogasanlagen berechnet und im Rahmen einer breit angelegten Parametervariation Cluster gebildet, um eine Möglichkeit für den Betrieb nach Auslaufen der Ökostromförderung zu berechnen. Dies ist einzigartig in Österreich und stellt eine solide Basis für weiterführende Diskussionen dar.

Berechnet wurden zahlreiche Varianten, wie Strom- und Wärmeerzeugung, direkte Biogasnutzung, Aufbereitung zu Biomethan, Nutzung in einer betriebseigenen Tankstelle, Einspeisung ins Erdgasnetz, mobiler Transport des Biogases, bzw. des Biomethans, Abdeckung von Lastspitzen durch Bereitstellung von Regelenergie, usw.

Es zeigte sich, dass Biomethan in der Produktion mehr als Erdgas kostet. Systemtechnisch kann die Produktion von Biomethan allerdings sinnvoller sein, als die derzeitige Variante der Strom-Wärmeproduktion, daher ist es ratsam einen Einspeisetarif für Biomethan einzuführen, wie dies in zahlreichen Ländern bereits der Fall ist. Besonders interessant ist das Ergebnis, dass Anlagenverbünde die Wirtschaftlichkeit verbessern. Unter der Annahme einer akzeptablen wirtschaftlichen Grenze von 100 EUR/MWh_ho für Biomethan könnten die steirischen Biogasanlagen 11 Mio. m³ Biomethan pro Jahr erzeugen. Schließt man einzelne Anlagen zu Verbünden zusammen, dann können zum gleichen Preis 18 Mio. m³ Biomethan pro Jahr erzeugt werden.

Link: Endbericht BFiT